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Gemüsebeete anlegen
Ein eigener Gemüsegarten ist der Traum vieler Menschen, die Wert auf gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit legen. Es macht Spaß, sein eigenes Essen anzubauen, zu sehen, wie es wächst, es zu pflegen und schließlich zu ernten und zu verarbeiten.
Gartenanfänger schrecken oft vor dem Gemüseanbau zurück und widmen sich eher Blumen und Kräutern. Dabei sind Gemüsebeete nicht nur schön anzuschauen, sondern auch leicht zu planen und anzulegen.
In diesem Beitrag finden Sie viele Tipps rund ums Gemüsebeet. Diese werden Ihnen helfen, dass Sie schon bald ihr eigenes Gemüse ernten können.
Gemüsebeete anlegen – am Anfang steht die Planung
Besitzen Sie bereits einen Garten und Beete? Hatten Sie bisher wenig Erfolg, weil die Schnecken sich über Ihr Gemüse hermachten, noch bevor es richtig reifen konnte? Wollte es nicht richtig wachsen, waren der Salat matschig und die Tomaten fad?
Vielleicht ist es aber auch Ihr erster eigener Garten und Sie haben viele Ideen, die sie gerne umsetzen möchten.
So oder so stehen am Anfang ein paar Grundüberlegungen.
Mischkulturen für einen hohen Ertrag
Wenn Sie die Gelegenheit haben, einmal einen prächtigen Bauerngarten zu besichtigen, sollten Sie auf die Auswahl der nebeneinander gedeihenden Gemüsesorten achten. Die Erkenntnis, dass sich einige Pflanzen gegenseitig stärken, ist uralt. Durch Absonderungen und Duftstoffe sorgen verschiedene Sorten dafür, dass Schädlinge gar nicht erst in ihre Nähe und in die der Nachbarpflanzen kommen.
Gemüsesorten mit unterschiedlich weit in die Erde reichenden Wurzeln nutzen die Nährstoffe in verschiedenen Erdschichten optimal. Am besten werden in Gemüsebeeten alle Flächen gut genutzt, damit der Boden nicht zu intensiv von der Sonne bestrahlt wird. Den Salate und Gemüsesorten dagegen verleiht eine optimale Sonnenbestrahlung ihr intensives Aroma.
Video: Anleitung: Gemüsegarten anlegen in kurzer Zeit
Vermeiden Sie, dass dem Gemüsebeet zu viele Nährstoffe entzogen werden
Ein Fehler, den Hobbygärtner häufig machen, ist, stets das gleiche Gemüse im gleichen Beet anzubauen. Pflanzen scheiden einerseits Stoffe aus, die sie selbst auf Dauer krank machen können, anderseits werden der Erde immer die gleichen Nährstoffe entzogen. Es kommt zu der sogenannten Bodenmüdigkeit. Schädlinge haben ein leichtes Spiel und Krankheiten können sich ausbreiten.
Was können Sie dagegen tun? Erfahrene Gärtner nutzen die Vierfelderwirtschaft, die wir hier nachfolgend kurz erklären möchten.
Was versteht man unter Vierfelderwirtschaft?
Begriffe, die Hobbygärtner häufig im Zusammenhang mit der Vierfelderwirtschaft hören, sind Fruchtfolge oder Fruchtwechsel. Fruchtfolge bedeutet, dass verschiedene Gemüsesorten jeweils nur zu einer bestimmten Zeit in einem Beet angebaut werden sollten. Jeweils dreiviertel der Fläche werden genutzt, ein Viertel liegt brach.
Auf diesem kann oder sollte in der Zwischenzeit Gründüngung angebaut werden, um den Nährstoffgehalt der Erde wieder zu erhöhen, was zu einer deutlich besseren Fruchtbarkeit führt. Hierzu eignen sich beispielsweise Lupinen sehr gut, die im Herbst in den Boden kommen.
Wichtig ist außerdem, die Gemüsesorten in drei Gruppen einzuteilen: Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer. Unsere Übersicht umfasst die bei Hobbygärtnern beliebtesten Sorten. Möchten Sie anderes Gemüse anbauen, fragen Sie am besten gleich beim Kauf in der Gärtnerei, in welche Kategorie dieses gehört.
Schwachzehrer | Feldsalat, Kresse, Radieschen, Kräuter, Salatrauke, Erbsen, Buschbohnen |
Mittelzehrer | Brokkoli, Chicorée, Knoblauch, Kopfsalat, Spinat, Zwiebel, Stangenbohnen, Möhren |
Starkzehrer | Kartoffeln, Auberginen, Gurken, Kohlrabi, Tomaten, Paprika, Sellerie, Knollenfenchel |
Das vierte, nicht bepflanzte, Beet wird nach der Ruhepause mit Starkzehrern bepflanzt. Im folgenden Jahr mit Mittelzehrern, danach mit Schwachzehrern, bevor die nächste Pause ansteht. Diese Reihenfolge sollten Sie zwingend einhalten, wenn sie einen guten Ertrag an gesunden Gemüse wünschen.
Gut zu wissen: Einige Gemüsesorten sind sogenannte Dauergemüse. Dazu zählen zum Beispiel Spargel oder Rhabarber. Für diese muss die Vierfelderwirtschaft nicht beachtet werden. Sie sollten einen eigenen Platz bekommen.
Ein Hochbeet für Gemüse
Hochbeete liegen im Trend. Einige Vorteile sind sofort sichtbar: Sie müssen sich bei der Gartenarbeit weniger bücken. Außerdem besteht kaum eine Gefahr, dass Schnecken die Ernte zunichtemachen. Aber das ist noch längst nicht alles, was für ein Hochbeet spricht:
- Auf wenig Platz ist eine ertragsreiche Ernte möglich. Das Hochbeet braucht nicht mal unbedingt einen Garten, es kann auch auf dem Vorplatz, neben der Haustüre oder sogar auf einem größeren Balkon zum Einsatz kommen.
- Der Boden spielt keine Rolle. Haben Sie sich schon öfter geärgert, weil die Böden in Ihrem Garten zu tonig oder verunkrautet sind? Dann gärtnern Sie auf diesen ungeeigneten Flächen einfach mit Hochbeeten.
- Die Erde im Hochbeet erwärmt sich leicht und sorgt somit für gutes Wachstum und frühe Erntezeiten.
Gemüseanbau in Hügelbeeten
Hügelbeete wurden in Asien erfunden. Seit einigen Jahren sieht man diese Gemüsebeete auch bei uns immer häufiger. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei auch um eine Art Hochbeet. Allerdings gibt es keine Einfassung. Da auch die Ränder bepflanzt werden können, steht deutlich mehr Anbaufläche zur Verfügung.
Ein Hügelbeet entsteht aus Astschnitt und Laub, weshalb Sie es am besten im Spätherbst anlegen. Es benötigt nicht allzu viel Platz. Für die Breite sollten Sie ca. 180 bis 200 cm einplanen. Die Höhe ist individuell. So kann ein Hügelbeet einen halben Meter hoch sein, oder auch deutlich höher als einen Meter.
Möchten Sie ein Hügelbeet anlegen, finden Sie in unseren Buchtipps ausführliche Anleitungen.
Gemüsesorten, die sich im Gemüsebeet nicht vertragen
Bitte bedenken Sie beim Anlegen eines Gemüsebeetes, dass sich einige Sorten nicht miteinander vertragen. Vermeiden Sie, folgende Gemüsearten nebeneinander anzubauen:
Gemüsesorten | Bitte nicht ins gleiche Beet! |
Tomaten | Bohnen, Kartoffeln, Erbsen, Kohl |
Bohnen | Tomaten, Knoblauch |
Gurken | Kohl, Rettich, Sellerie |
Petersilie | Salate und Sellerie |
Erbsen | Knoblauch und Zwiebeln |
Porree | Rote Rüben, Erbsen, Bohnen |
Gemüsebeete anlegen – das Wichtigste zusammengefasst
- Um zu vermeiden, dass Schädlinge oder Krankheiten Ihr Gemüse vernichten, wechseln Sie regelmäßig in den Beeten die Gemüsesorten.
- Empfehlenswert sind Mischkulturen, da sich diese gegenseitig schützen können.
- Nutzen Sie den Platz in den Beeten aus und vermeiden Sie leere Flächen.
- Hochbeete und Hügelbeete bieten eine gute Alternative zu herkömmlichen Beeten.
- Beachten Sie die Reihenfolgen, in der Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer in ein Beet gepflanzt werden sollten.
- Pflanzen Sie niemals Gemüsesorten, die sich nicht gegenseitig vertragen gemeinsam in ein Gemüsebeet.
In der Kategorie Gartenbücher haben wir die besten Ratgeber rund um das Thema Garten zusammengestellt. So finden Sie auch viele Tipps und Informationen rund um den Gemüseanbau.
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